Die Bundesregierung will in der Batterietechnologie im internationalen Wettbewerb aufholen und kurbelt die Forschung mit 500 Millionen Euro an. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat sich für Münster als Standort ausgesprochen.
Die Entscheidung für diesen Standort betrachtet die SPD im Rhein-Kreis Neuss sehr kritisch. „Für die erfolgreiche Gestaltung des Strukturwandels wäre es ein wichtiges Zeichen der Bundesforschungsministerin gewesen, sich für den Rhein-Kreis Neuss stark zu machen“, erklärt Rainer Thiel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag. Schon bis zum Jahr 2022 werden erhebliche Kapazitäten bei der Braunkohleverstromung stillgelegt. Dies führt nach ersten Berechnungen der Agentur für Arbeit zu Verlusten von bis zu 8.000 Arbeitsplätzen.
„Für die SPD bedeutet der Strukturwandel im Rheinischen Revier die Sicherung und Stärkung des Industrie- und Gewerbestandortes, um auch zukünftigen Generationen die Wohlstandsfähigkeit zu sichern“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der SPD im Rhein-Kreis Neuss Juliana Conti. SPD-Landratskandidat Andreas Behncke ergänzt: „Die Batterieforschung sowie die anschließende Herstellung kann daher ein Schlüssel für die Schaffung neuer Wertschöpfungsketten im Rhein-Kreis Neuss und somit für neue gute Arbeitsplätze sein.“
„Vor dem Hintergrund, dass die deutschen Autokonzerne angekündigt haben, die Produktion von Elektroautos deutlich zu steigern, brauchen wir in Deutschland Batteriezellenfabriken“, ist Rainer Thiel überzeugt. Aktuell müssen die Autohersteller große Mengen Lithium-Ionen-Batteriezellen einkaufen. Vor allem in Asien, wo aktuell ein Großteil der Zellen produziert wird. Der Transport der schweren Zellen ist aufwändig. Doch zu einer eigenen Zellenproduktion konnten sich europäische Autohersteller und Zulieferer aus Kostengründen bisher nicht durchringen. Vor gut einem Jahr hat die EU deshalb ein eigenes Projekt gestartet mit dem Ziel, Lithium-Ionen-Zellfabriken in Europa aufzubauen.
Landratskandidat Andreas Behncke abschließend: „Ich fordere die Bundesbildungsministerin auf die Entscheidung zu überdenken. Auch Ministerpräsident Armin Laschet muss sich endlich mehr für unsere Region einsetzen. Der Strukturwandel funktioniert nur, wenn Kommunen, Land und Bund gemeinsam handeln.“