Zu einem intensiven Meinungsaustausch kamen die Betriebsräte der Kraftwerke Frimmersdorf und Neurath sowie des Tagebaus Garzweiler und Tagebauleiter Lutz Kunde mit den Landtagsabgeordneten Rainer Thiel und Guido van den Berg und dem SPD-Kreisvorsitzenden Klaus Krützen im Tagebau Garzweiler zusammen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Pläne der Bundesregierung zum Strommarkt aber auch Themen zur Zukunft der Braunkohleregion.
Die SPD-Vertreter bekräftigten noch einmal, dass ein Strukturbruch unbedingt vermieden werden muss und daher die Pläne aus dem Bundeswirtschaftsministerium geändert werden müssen.
Sie informierten auch über die Position der SPD-Landtagsfraktion, die dazu einstimmig ein Positionspapier verabschiedet hat.
Hannelore Kraft hatte bei der großen Debatte zur Klimaabgabe im Landtag ebenfalls eindeutig Position bezogen und sich hinter die Arbeitnehmer im Rheinischen Revier gestellt. Tagebauleiter Lutz Kunde bedankte sich bei den SPD-Abgeordneten für ihre klare Haltung und nachhaltige Unterstützung.
Ergänzend stellten die Betriebsräte klar, dass die Teilnahme der beiden SPD-Landtagsabgeordneten bei der großen Demonstration in Berlin bei der Belegschaft Anerkennung gefunden hat.
„Es geht nun darum, das wir wieder Planungssicherheit für unsere Region bekommen und den Arbeitnehmern und ihren Familien die Angst um ihre Zukunft genommen wird. Aber auch das RWE muss etwas für die Region tun. Das gilt für den anstehenden Strukturwandel, aber auch aktuell für den Erhalt des Ausbildungsstandortes des RWE in Grevenbroich“, erklärt Rainer Thiel MdL.
Der Kreisvorsitzende der SPD, Klaus Krützen, der auch designierter Bürgermeisterkandidat ist, machte deutlich, dass ein vorzeitiger Ausstieg aus der Braunkohle nicht nur Tausende Arbeitsplätze gefährden würde, sondern auch für die Stadt Grevenbroich nicht zu kompensierende Einnahmeausfälle zu Folge hätte. Darum hat sich Klaus Krützen ebenfalls an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gewandt.
Für die SPD Vertreter steht fest, dass ein Strukturwandel im Rheinischen Revier ansteht und jetzt aktiv geplant werden muss. Dies soll gemeinsam mit den Menschen vor Ort, dem RWE und der Innovationsregion Rheinisches Revier angegangen werden. Der Landtagsabgeordnete Guido van den Berg verwies darauf, dass Braunkohle auch stofflich genutzt werden kann und damit ein wichtiger Rohstoff für die chemische Industrie darstellt. Dies wurde zuletzt auch im Ergebnisbericht der Enquetekommission zur Zukunft der Chemie in NRW festgestellt, welcher einstimmig durch alle im Landtag vertreten Parteien beschlossen wurde.