Bezahlbares Wohnen ist eine der sozialen Fragen unserer Zeit. Die von der SPD angestoßene Aktualisierung der Wohnungsbedarfsanalyse im Rhein-Kreis Neuss hat einen Bedarf von 22.450 zusätzlichen Wohnungen bis zum Jahr 2040 ergeben – 5.600 davon im öffentlich-geförderten Bereich. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf!
Im Rhein-Kreis Neuss und seinen acht Kommunen fehlt es an einer abgestimmten Vorgehensweise, diese Lücke beim bezahlbaren Wohnen zu schließen. Wir als SPD-Kreistagsfraktion unterstützen jede Initiative, die zum Ziel hat, mehr bezahlbaren und insbesondere öffentlich-geförderten Wohnraum im Rhein-Kreis Neuss zu schaffen.
Welchen konkreten Handlungsbedarf wir dabei sehen und wo wir – auch mit unserem Kooperationspartner von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – bereits aktiv geworden sind, führen wir an dieser Stelle aus:
Fragen und Antworten zum Thema „Bezahlbares Wohnen“ im Rhein-Kreis Neuss
Stand: 26. Juli 2022
Die Möglichkeiten des Kreises sind, auch mangels kreiseigener Baugrundstücke, eingeschränkt. Über die auf Kreisebene gegründete und von der SPD unterstützte „Service- und Koordinierungsgesellschaft für preisgünstigen und bezahlbaren Wohnraum“ wurde eine Möglichkeit geschaffen, sich beim öffentlich-geförderten Wohnungsbau zu engagieren.
Doch die Resonanz auf diese Gesellschaft ist – trotz des großen Bedarfs – eher verhalten. Gespräche mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Kreisgebiet, gerade in kleineren Städten, haben kaum zu Ergebnissen bzw. einem Beitrag der Koordinierungsgesellschaft zur Deckung des Bedarfes von öffentlich geförderten Wohnraum geführt.
Einzig auf Initiative des Bürgermeisters Dr. Martin Mertens ist in der Gemeinde Rommerskirchen ein öffentlich-gefördertes Wohnungsbauprojekt mit dem Rhein-Kreis Neuss in der Vorbereitung.
Aus unserer Sicht sind die folgenden zwei Maßnahmen als Grundlage für mehr bezahlbaren Wohnraum im Rhein-Kreis Neuss erforderlich:
- Einrichtung einer Stelle „Wohnungsbaukoordinator*in“: Die Aufgabe dieser Stelle wäre es über einen „Runden Tisch Wohnungswirtschaft“ bzw. ein „Bündnis für Wohnen“ verschiedene Akteure aus den Kommunen, der Wohnungswirtschaft, Finanzinstitute, Eigentümer*innen und Sozialverbände miteinander zu vernetzen.
- Umsetzung eines kreisweiten Baulandmanagements: Es gibt keinen Überblick darüber, wo im Kreis baureife Grundstücke zur Verfügung stehen. Das muss sich ändern.
Zugleich müssen Hemmnisse in den Bebauungsplan- und Genehmigungsverfahren überwunden, Wohnungsbaupotenziale mobilisiert und mit öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen wie einer regionalen Wohnungsbaumesse potenzielle Investoren gewonnen werden.
Die Vorschläge sind keine neuen Ideen, sondern bereits grundlegende Vorschläge aus der Wohnungsbedarfsanalyse 2017, die immer noch nicht umgesetzt wurden.
Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben wir eine Fortschreibung der Wohnungsbedarfsanalyse des Rhein-Kreises Neuss aus dem Jahr 2017 auf den Weg gebracht:
- Antrag: Fortschreibung der Wohnungsbedarfsanalyse des Rhein-Kreises Neuss aus dem Jahr 2017 (2. Dezember 2020)
Wir haben den Gründungsprozess und werden den weiteren Verlauf der „Service- und Koordinierungsgesellschaft für preisgünstigen und bezahlbaren Wohnraum“ des Rhein-Kreises Neuss kritisch begleiten:
- Anfrage: Wohn- und Beratungsagentur für preiswertes Wohnen im Rhein-Kreis Neuss – Servicegesellschaft (7. Dezember 2020)
- Antrag zum Gesellschaftervertrag: „Service- und Koordinierungsgesellschaft für preisgünstigen Wohnraum Rhein-Kreis Neuss mbH“ (12. Januar 2021)
- Anfrage: Service- und Koordinierungsgesellschaft für preiswertes und bezahlbares Wohnen im Rhein-Kreis Neuss mbH (19. Mai 2021)
Zudem haben wir eigene Initiativen für eine*n Wohnungskoordinator*in und einen „Runden Tisch Wohnungswirtschaft“ eingebracht:
- Anfrage: Wohnungsbedarfsanalyse 2017 – Wohnungskoordinator*in (19. Mai 2021)
- Anfrage: Runder Tisch Wohnungswirtschaft (19. Mai 2021)
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