„Präventive Hausbesuche“ ermöglichen ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter

SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern die Ausarbeitung eines Konzeptes für „Präventive Hausbesuche“ bei Senior*innen über 75 Jahren im Rhein-Kreis Neuss

Bis ins hohe Alter ein eigenständiges Leben im gewohnten Umfeld und in den eigenen vier Wänden führen, dürfte ein Wunsch vieler Menschen sein. Das Konzept der „Präventiven Hausbesuche“ kann dies ermöglichen. Ein solches soll der Rhein-Kreis Neuss erarbeiten und für 2023 ein Modellprojekt planen. Das beantragen die Kreistagsfraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Soziales und Wohnen am 30. November 2021.

„Präventive Hausbesuche“ wirken der fortschreitenden Vereinsamung in unserer Gesellschaft entgegen

Dazu führt Udo Bartsch, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Kreis Neuss, aus: „Das Konzept der ‚präventiven Hausbesuche‘ adressiert Senior*innen im Alter über 75 Jahren. Sie erhalten eine zusätzliche, helfende Instanz im Alltag, die sie über weiterführende Beratungs- und Unterstützungsangebote informiert und den Kontakt zu gleichaltrigen und gleichgesinnten Menschen herstellt. Letzteres wirkt auch der fortschreitenden Vereinsamung in unserer Gesellschaft entgegen.“

In der Praxis sollen alle Senior*innen über 75 Jahren schriftlich per Brief kontaktiert und auf das Angebot hingewiesen werden. Erfahrungen, etwa aus dem Rhein-Erft-Kreis, zeigen, dass ein solches Angebot auf eine Resonanz von fünf bis sieben Prozent stößt.

„Präventive Hausbesuche“ Verbessern die Lebensbedingungen und die individuelle Gesundheit

„Mit ‚präventiven Hausbesuchen‘ wird nicht nur ein Beitrag zum gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt geschaffen, sondern auch eine Verbesserung der Lebensbedingungen und der individuellen Gesundheit erzielt. Dies führt u. a. dazu, dass die Notwendigkeit einer stationären Hilfe vermieden werden kann“, ergänzt Angela Stein-Ulrich, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Rhein-Kreis Neuss und Sprecherin für Soziales, Integration, Wohnen und sozialer Arbeitsmarkt von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Der gemeinsame Antrag beider Fraktionen sieht vor, mögliche Partner*innen aus den Bereichen der Pflege-, Sozial- und Wohnberatung für ein solches Modellprojekt abzufragen. Weiter sollen Erfahrungswerte anderer Regionen evaluiert und berücksichtigt, sowie die Seniorenräte/-beauftragten der Kommunen einbezogen werden. Auch soll die Zahl der Senior*innen nach Kommunen aufgeschlüsselt und zudem geprüft werden, ob Bundes- oder Landesförderungen in Frage kommen. „Damit soll eine Grundlage für die Haushaltsberatungen 2023 geschaffen werden, um das Modellprojekt dann durchführen“, so die Vertreter*innen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN abschließend.