Handeln gegen Politikverdrossenheit

Politikerinnen und Politiker in Schulen

Die SPD im Rhein-Kreis Neuss hat auf ihrem Parteitag vor den Sommerferien beschlossen, das Projekt „Politikerinnen und Politiker zu Gast in Schulen“ ins Leben zu rufen. Nach der Sommerpause wollen die Sozialdemokraten nun auf die Schulen zugehen und um kreisweite, parteiübergreifende Unterstützung für das Projekt werben.

„Seit langem gibt es von der IHK Mittlerer Niederrhein das erfolgreiche Projekt ‚Bosse in Schulen‘, bei dem Unternehmer im Unterricht erklären, wie Wirtschaft in der Praxis funktioniert. So etwas sollte es auch für Politikerinnen und Politiker geben“ erklärt der Vorsitzende der SPD im Rhein-Kreis Neuss, Klaus Krützen.
Bundestags- oder Landtagsabgeordnete, Europaabgeordnete und KommunalpolitikerInnen sollten häufiger Schulklassen besuchen und ihre Aufgaben und Tätigkeiten erklären.
„Politische Bildung gehört zu den Grundelementen unserer demokratischen Kultur – und außerdem ist es immer spannend, wenn jemand aus der Praxis etwas im Unterricht erzählt!“ ergänzt Krützen.

„Einige Schulen haben ja bisher schon Abgeordnete und Ratsmitglieder eingeladen. Das waren aber meist Einzelfälle. Ein kreisweites Projekt für mehr Besuche von Politikerinnen und Politikern im Schulunterricht wäre deshalb sinnvoll“, meint der stellvertretende Vorsitzende der SPD im Kreis Neuss, Reiner Breuer. „Eine Kooperation von Politik und Schulen wäre hier sehr erfreulich – und um einseitige Information auszuschließen, sollten alle demokratischen Parteien eingeladen werden. Politikerinnen und Politiker als Gäste in Schulen können zur politischen Aufklärung beitragen und ein Mittel gegen Politikverdrossenheit sein“, so Breuer weiter.
„Politikverdrossenheit und Wahlenthaltung sind Probleme für die Demokratie. Politische Entscheidungsprozesse werden durch den Einfluss von Globalisierung und Europäisierung immer komplexer. Da verlieren selbst politikinteressierte Menschen schnell den Überblick, wer nun eigentlich für was verantwortlich ist und wofür steht.
Die Politik muss ihr Handeln wieder verständlicher für die Allgemeinheit erklären – ein solches Projekt ist deshalb ausgesprochen wünschenswert“, so der Kreistagsabgeordnete Martin Mertens.