„Daniel in Aktion“: SPD-Bundestagsabgeordneter Rinkert zu Besuch in Neusser Apotheke

Zuletzt wendeten sich deutschlandweit zahlreiche Apotheker:innen mit ihren Anliegen auf Bundes- sowie Landesebene an die Politik. Mit seinem Format „Daniel in Aktion“ möchte Daniel Rinkert sich ein eigenes Bild vor Ort verschaffen und das Gespräch suchen.

Vergangenen Donnerstag war der Bundestagsabgeordnete des Rhein-Kreises Neuss Daniel Rinkert zu Gast in der Apotheke am Alten Bach in Neuss-Allerheiligen. Apotheker Dr. Klaus Herrmann und sein Team haben sich an der bundesweiten Arbeitsniederlegung am 14. Juni beteiligt. Diese beruhte hauptsächlich auf der Forderung nach einer Anpassung des Apothekenhonorars. Um dieses und weitere Anliegen besser schildern zu können und einen echten Einblick in die Arbeit einer Apotheke zu erlangen, wurde der Bundespolitiker in die Betriebsstätte eingeladen.

Der SPD-Politiker wollte hier mehr über die Grundsätze des Apothekenwesens lernen, aber auch über die aktuellen Probleme sprechen. Die Lieferengpässe bei Medikamenten in den vergangenen Monaten sorgten für Aufregung im deutschen Gesundheitssystem. Das neu beschlossene Arzneimittel Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) der Bundesregierung soll dem entgegenwirken. „Mit dem ALBVVG stärken wir den Produktionsstandort EU und sorgen für eine Früherkennung, um Engpässe zukünftig beseitigen zu können, bevor sie auftreten. Zusätzlich verpflichten wir Hersteller von Kinderarzneimitteln diese in einer Menge zu bevorraten, die den durchschnittlichen Bedarf für vier Wochen deckt“, so Daniel Rinkert.

Auch im Apothekenwesen macht sich der Fachkräftemangel immer deutlicher bemerkbar. Trotz vergleichsweiser angenehmer Arbeitszeiten ist es für Apotheker wie Dr. Herrmann immer schwieriger geworden, Personal zu finden. Vor allem die finanzielle Vergütung für die pharmazeutisch-technische sowie kaufmännische Ausbildung müsse deutlich steigen. Die Ausbildung, welche selbstfinanziert werden müsse, sei im Vergleich zu den Möglichkeiten, welche Arbeitgeber:innen aus der Industrie bieten, unattraktiv und sorge für ein Nachwuchsproblem.

Einig waren sich der Apotheker und der Bundespolitiker beim Thema der gesetzlichen Krankenversicherungen. Hier halten beide eine Neugestaltung der Finanzierung für notwendig.

Rinkert geht zuversichtlich aus dem Termin heraus, bei dem er viel Neues lernen durfte: „Die Apotheken sind essenziell für unsere Infrastruktur im Gesundheitswesen. Sie sind da, wenn wir Beratung benötigen und sind im Notfall sogar rund um die Uhr für uns erreichbar. In der Corona-Pandemie haben sie dazu beigetragen, das Gesundheitssystem zu entlasten, in dem sie Masken ausgegeben, Menschen geimpft oder getestet haben. Diese Arbeit hat Wertschätzung verdient. Aus dem heutigen Gespräch konnte ich einiges aufnehmen, was ich mit nach Berlin nehmen werde.“

Daniel Rinkert traf sich bereits mit dem Apothekerverein Nordrhein und plant zukünftig weitere Gespräche mit Apotheker:innen im gesamten Rhein-Kreis Neuss.