Breuer: CDU missbraucht Schützen für parteipolitische Zwecke

Reiner Breuer MdL

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Neuss. Der Neusser Landtagsabgeordnete Reiner Breuer (SPD) übt scharfe Kritik am Umgang der CDU-Landtagsfraktion mit der Bewerbung der „Europäischen Gemeinschaft historischer Schützen“ zur Anerkennung des Schützenbrauchtums im Rheinland, Westfalen und dem Sauerland als schützenswertes immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO.

Breuer, als Grenadier selbst aktiver Schütze beim Neusser Bürger-Schützenfest, wirft der CDU vor, der auch von ihm und der SPD unterstützten Bewerbung geschadet zu haben, in dem sie während des parteiübergreifend verabredeten Auswahlverfahrens eine politische Abstimmung im Landtag erzwungen habe, die auf eine direkte Einflussnahme der Entscheidung einer unabhängigen Jury abzielte.

„Die CDU hat mit ihrem Alleingang im Landtag das ungeschriebene Gesetz der Überparteilichkeit des Schützenbrauchtums verletzt. Die CDU ist schlecht beraten, die gute Idee der Anerkennung der Schützenbrauchtums als immaterielles Weltkulturerbe für parteipolitische Zwecke zu missbrauchen“, so Breuer. Schließlich sei der CDU bestens bekannt, dass eine unabhängige Jury die über 21 beim Land eingegangen Bewerbungen bewerte und zwei Vorschläge für das Auswahlverfahren auf Bundesebene vorgeschlagen werden könnten.

Breuer betont, dass sich insoweit schon aus Gründen der Fairness gegenüber den anderen Bewerbern, wie z.B. des Karnevalsbrauchtums, eine inhaltliche Positionierung und damit direkte Einflussnahme des nordrhein-westfälischen Landtages zu nur einer der 21 Bewerbungen verboten habe. Folgerichtig habe Breuer dem offenbar bewusst nicht mit den anderen Fraktionen abgestimmten Antrag der CDU ablehnen müssen. „Gleichwohl unterstütze ich natürlich weiterhin die Idee, dass Schützenbrauchtum als immaterielles Weltkulturerbe anzuerkennen“, so Breuer abschließend.