Anschaffung eines Stroke-Einsatz-Mobils (kurz: Stemo) im Kreisgebiet?
Alle drei Minuten erleidet in Deutschland ein Mensch einen Schlaganfall. Alle neun Minuten stirbt ein*e Betroffene*r an den Folgen. In vielen Fällen führt die plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn zu langanhaltender Hilfs- und Pflegebedürftigkeit. Jährlich sind 270.000 Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Eine sofortige Behandlung ist oft lebensrettend.
„Ein Stroke-Einsatz-Mobil, kurz Stemo, kann Betroffenen zeitnah vor Ort helfen und sie zügig in ein Krankenhaus mit Stroke-Unit-Station transportieren. Einerseits verfügt das Fahrzeug über einen Computertomographen und die notwendige Labordiagnostik, andererseits besteht das Stemo-Team aus Experten, wie einer*m Neurologen*in mit zusätzlicher Notarztqualifikation, einer*m Rettungssanitäter*in und einer*m Radiologieassistenten*in“, erklärt Doris Wissemann, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Kreis Neuss.
SPD und GRÜNE machen Stroke-Einsatz-Mobil zum Thema im Ausschuss für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz
Vor diesem Hintergrund haben die Kreistagsfraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine Anfrage zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz (14. April 2021) eingebracht.
„Wir wollen in Erfahrung bringen, wie die Kreisverwaltung die Anschaffung eines Stemo und die Einrichtung eines mobilen Stemo-Teams bewertet und welche Anschaffungs- und Laufkosten damit verbunden sind“, führt Dirk Schimanski, Kreistagsabgeordneter und Sprecher für Rettungswesen, Katastrophenschutz und Polizei von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus.
Die nächste Stroke-Unit-Station befindet sich im Johanna-Etienne-Krankenhaus Neuss, die zugleich von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft zertifiziert wurde. „Von dieser Stroke-Unit-Station profitieren insbesondere die nördlich gelegenen Städte im Kreis. Doch wie wird eine gute und zeitnahe Versorgung von betroffenen Schlaganfall-Patienten*innen im südlichen Kreisgebiet gewährleistet?“, fragt Doris Wissemann in Richtung Kreisverwaltung.
Für Schimanski und Wissemann ist klar: „Im Notfall braucht es schnelle Hilfe. Es zählt jede Minute!“