Rheinland Klinikum: Insolvenz abgewendet, Handlungsfähigkeit hergestellt

Udo Bartsch, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Kreis Neuss

Der Kreistag hat einstimmig den Restrukturierungs- und Sanierungsplänen für das Rheinland Klinikum zugestimmt, ebenso der Stadtrat in Neuss. Das sorgt derzeit für heftige Diskussionen, vor allem in Dormagen und Grevenbroich. Dazu erklärt Udo Bartsch, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag: „Es galt eine drohende Insolvenz des Rheinland Klinikums abzuwenden, die völlig verfahrene Situation der Gesellschafter aufzulösen und handlungsfähig zu werden. Dieser Verantwortung hat sich die SPD-Kreistagsfraktion gestellt.“

Es drohten Schließungen der Krankenhausstandorte Grevenbroich und Dormagen

Seit mehr als einem Jahr drohte die Schließung des Krankenhauses in Grevenbroich. Das galt auch für die Verlegung der Geburtenstation von Dormagen nach Neuss. Gleichzeitig stiegen die Verluste des Rheinland Klinikums an allen Standorten jedes Jahr um weitere Millionen Euro. Am Ende stand auch eine Schließung des Krankenhausstandortes Dormagen im Raum. „Es war klar, dass was geschehen muss“, so Udo Bartsch, „das kann niemanden überrascht haben.“ Der einstimmige Beschluss des Kreistages hat die Handlungsfähigkeit wieder hergestellt, die Liquidität gesichert und damit eine drohende Insolvenz abgewendet, bekräftigt der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Die Notfallversorgung in Grevenbroich muss sichergestellt werden

Die Kritik der Kreistags-CDU an den SPD-Politikern in Dormagen und Grevenbroich weist Udo Bartsch klar zurück: „Natürlich hat Bürgermeister Klaus Krützen recht, dass die Notfallversorgung in Grevenbroich sichergestellt sein muss. Das ist auch unsere Haltung.“ Der Kreis und die Stadt Neuss müssen klarstellen, wie das ohne Notfallstation im Elisabethkrankenhaus gewährleistet werden kann. Dazu gehört nach Auffassung der SPD eine Neuorganisation des Rettungsdienstes sowie eine Abstimmung mit dem Land und den Krankenkassen.

Das „Dormagener Modell“ muss gewährleistet bleiben

Ebenso gilt für Dormagen: „Es ist absurd Bürgermeister Erik Lierenfeld für seinen Einsatz für das ‚Dormagener Modell‘ zu kritisieren, wenn gleichzeitig die Dormagener CDU nicht nur die Geburtenstation dort erhalten will, sondern sogar eine neue Kinderklinik fordert. Wie das bezahlt werden kann, bleibt das Geheimnis der Dormagener CDU. Der Landesgesundheitsminister, ebenfalls CDU, hat das jedenfalls nicht vorgesehen.“ Udo Bartsch fordert die Gesellschafter des Klinikums auf, zur Gewährleistung des „Dormagener Modells“ auf die Stadt zuzugehen und gemeinsam eine Lösung zu finden.

„Jetzt müssen alle dafür Sorge tragen, dass eine gute medizinische Versorgung auch in Zukunft im Rhein Kreis Neuss gesichert ist und der anspruchsvolle Sanierungsplan verbindlich umgesetzt werden kann“, appelliert Udo Bartsch an die Kreisgemeinschaft.