Die Anzahl der polizeilich erfassten Delikte gegen die sexuelle Orientierung in Deutschland steigt laut Bundesinnenministerium kontinuierlich an. Zudem hat laut einer repräsentativen Befragung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2015 jede dritte Person in Deutschland Diskriminierung, etwa aufgrund des Geschlechts, der Herkunft oder einer Behinderung, erfahren.
Deshalb fordern die Kreistagsfraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Regenbogenbeflaggung vor der Kreisverwaltung und die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ durch den Rhein-Kreis Neuss. Die Flagge soll vom „Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT)“ am 17. Mai bis zum „Diversity-Tag“ am 31. Mai hängen.
IDAHOBIT: Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung
„In Zeiten, in denen gesellschaftliche Vielfalt vermehrt in Frage gestellt wird, stehen öffentliche Stellen, wie die Kreisverwaltung des Rhein-Kreises Neuss, in der Pflicht, unsere Werte nach außen zu tragen und zugleich innerhalb der eigenen Institution zu leben“, erklärt Udo Bartsch, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Kreis Neuss.
Der IDAHOBIT setzt weltweit ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung aufgrund der sexuellen oder geschlechtlichen Identität. Der Tag geht zurück auf die Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 17. Mai 1990, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Der Deutsche „Diversity-Tag“ wurde vor zehn Jahren ins Leben gerufen und weist auf die Vielfältigkeit in unserer Gesellschaft hin. Initiiert wurde er von der „Charta der Vielfalt“.
Charta der Vielfalt: Wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld
„Die Charta kann von Institutionen, so auch vom Rhein-Kreis Neuss, unterzeichnet werden, die aktiv ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld umsetzen wollen. Sie wird bereits von 4.800 Stellen unterstützt, u.a. von der Stadt Neuss“, führt Swenja Krüppel, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rhein-Kreis Neuss und Sprecherin für Soziales, Inklusion und Frauenpolitik, aus.
Aus Sicht von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN können der Rhein-Kreis Neuss und alle damit verbundenen Akteure so ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung und Gewalt in unserer Gesellschaft setzen.