Grevenbroich. „Landrat Hans-Jürgen Petrauschke versucht trickreich von seiner Verweigerungshaltung gegenüber einem S-Bahn-Umbau der RB38 abzulenken“, erklärt Rainer Thiel MdL zu den jüngsten Aussagen des Landrates zu den S-Bahn-Plänen.
Zu seiner früheren Zeit als Kreisdirektor hatte Hans-Jürgen Petrauschke tatsächlich einmal den Ausbau und die Verbesserung des Schienenverkehrs für Grevenbroich unterstützt.
Doch mit dem Amtsantritt als neuer Landrat im Herbst 2009 wandelte sich die Haltung von Hans-Jürgen Petrauschke zu dem für die Stadt Grevenbroich so wichtigen verkehrspolitischen Projekt.
Die NGZ hat am 24. Februar 2012 („Landrat lehnt S-Bahn ab“) berichtet: „Keinen Zweifel lies Petrauschke aber daran, dass er die von der SPD geforderte Umwandlung der RB38 zur S-Bahn weiter ablehnt“.
Kritik an der ablehnenden Haltung des Landrates kam damals nicht nur von der SPD, sondern auch von der Bedburger CDU. Der stellvertretende Bürgermeister von Bedburg, Helmut Paul (CDU), kritisierte Landrat Petrauschke und die Stadt Grevenbroich. Er bezeichnete den Landrat als Mann „im Bremserhäusschen“ (siehe auch NGZ vom 15.2.2012: „Kritik aus Bedburg: Stadt und Kreis blockieren S-Bahn“). Das Bürgermeisterin Ursula Kwasny sich nun vehement vor den Landrat stellt, schadet der Stadt Grevenbroich, weist Rainer Thiel jüngste Äußerungen der CDU Politikern zurück. Sowohl Landrat Hans-Jürgen Petrauschke als auch Bürgermeisterin Ursula Kwasny machen deutlich, dass sie den Kern des Problems nicht verstehen. Beide verweisen auf bescheidene Verbesserungen bei der RB38. Im Nachbarkreis bereitet man sich aber bereits auf eine S-Bahn bis Bedburg vor.
Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Nahverkehr-Rheinland hat bereits sogar eine Bestellgarantie über 20 Jahre für die S-Bahn bis Bedburg beschlossen (Kölner Stadt Anzeiger vom 11.03.2013). Das ist die Grundlage für eine Zusage des Landes zu einer finanziellen Unterstützung.
Ab Grevenbroich ist aber der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zuständig. Dort vertritt Landrat Petrauschke den Rhein-Kreis Neuss und lehnt den S-Bahn-Ausbau weiterhin ab. Es droht also eine Entwicklung, dass die S-Bahn bis Bedburg mit Mitteln des Landes ausgebaut wird und dann nur eine Bimmelbahn zwischen Grevenbroich und Neuss hin und her fährt.
Der Ball liegt also eindeutig beim Kreis. „Sollte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke endlich das S-Bahn Projekt unterstützen und im VRR einbringen, dann werde ich mich selbstverständlich auch im Landtag und Regionalrat für eine Landesunterstützung einsetzen“, erwidert Rainer Thiel MdL an die Adresse des Landrates. Voraussetzung ist aber, dass der Landrat und die Bürgermeisterin endlich entsprechend aktiv werden. Thiel fordert den Landrat und Bürgermeisterin Kwasny auf, parteiübergreifend die S-Bahn zu unterstützen. Die Sache ist zu wichtig, um weiter zerredet zu werden. Rainer Thiel: „Ich bin zu einer Zusammenarbeit bereit“.