Rhein-Kreis Neuss. Auf Einladung des Neusser Landtagsabgeordneten Reiner Breuer (SPD) besuchte Ende letzter Woche NRW-Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider die Aluminium-Hütte des Hydro-Konzerns in Neuss. Schneider nahm sich zwei Stunden Zeit, um sich von der Geschäftsführung von Hydro-Aluminium Deutschland GmbH sowie von Werkleitung und Betriebsrat des Rheinwerks über die aktuellen Entwicklungen in der Aluminium-Erzeugung und dessen Verarbeitung im Rhein-Kreis Neuss zu informieren.
Die dunklen Wolken, die noch vor wenigen Jahren über der Zukunft der Aluminium-Industrie im Rhein-Kreis Neuss lagen, scheinen sich demnach weitgehend verzogen zu haben. Denn Minister Schneider konnte sich im Beisein des Neusser Landtagsabgeordneten, seines Grevenbroicher Kollegen Rainer Thiel und der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD, Diana Geldermann, darüber freuen, dass der Hydro-Konzern in seine Standorte in Neuss und Grevenbroich mächtig investieren wollen.
Im Vertrauen auf Zusagen aus der Politik, die Kostenentlastung für energieintensive Unternehmen im Rahmen der Änderungen der Umlage zur Finanzierung der Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) fortzusetzen, will der Hydro-Konzern in Neuss rund 45 Millionen Euro in die Hand nehmen und in eine neue integrierte Recyclinglinie für gebrauchte Getränkedosen investieren. In Grevenbroich beabsichtigt der Konzern sogar, weitere 130 Millionen Euro in einen neue „Automobillinie“ für Aluminium zu stecken. Gute Nachrichten, die die SPD-Politiker gerne hörten.
Minister Schneider unterstrich in dem Gespräch deshalb, dass die Unternehmen und ihre Beschäftigten langfristige Planungssicherheit bräuchten. Bei der EEG-Umlage dürfe es deshalb keinen „Rückfall“ hinter dem Gesetzentwurf von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel geben. Schneider rief aber auch in Erinnerung, dass es nur durch Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Kurzarbeit und in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat gelungen sei, die schwierigen Zeiten des Rheinwerkes in Neuss zu überbrücken und das Unternehmen nun wieder „durchstarten“ könne.
Reiner Breuer, der in der SPD-Fraktion des Landtages auch als verkehrspolitischer Sprecher tätig ist, nahm aus der Begegnung ebenso mit, dass das Unternehmen mit der örtlichen Infrastruktur insgesamt zufrieden ist. Gleichwohl teilt er die Auffassung, dass mehr Geld in den Erhalt der in die Jahre gekommenen Verkehrsinfrastruktur zu stecken, wozu er in erster Linie den Bund gefordert sieht.