Neue S-Bahn und RRX-Halt im Rhein-Kreis Neuss

Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion besuchten die Gelsenkirchener Zentrale des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR)

Wann geht die S-Bahn zwischen Mönchengladbach und Köln über Jüchen, Grevenbroich und Rommerskirchen an den Start, wie stehen die Chancen einer Umwandlung der RB38 „Erft-Bahn“ zur S-Bahn und kann der Rhein-Kreis Neuss vom Rhein-Ruhr Express (RRX) profitieren? Mit diesen und zahlreichen weiteren Fragen besuchten jetzt die VerkehrspolitikerInnen der SPD-Kreistagsfraktion Rhein-Kreis Neuss den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr in Gelsenkirchen.

S-Bahn zwischen Mönchengladbach und Köln soll 2023 in Betrieb gehen

Die dafür notwendigen Ausschreibungen sollen laut den VRR-VertreterInnen zum Jahreswechsel starten. Dabei sei zwischen Grevenbroich und Köln eine 20-Minuten-Taktung zur Hauptverkehrszeit geplant. Von Grevenbroich nach Mönchengladbach soll es dann stündlich weitergehen. „Darüber hinaus verkehrt weiterhin der Regionalexpress 8. Zusammen mit der zukünftigen S-Bahn gewinnt die Strecke deutlich an Attraktivität“, kommentiert SPD-Kreistagsabgeordneter Harald Holler, der die Fraktionsdelegation in Gelsenkirchen leitete, die Planungen des VRR.

Vom RRX-Halt in Dormagen profitieren auch Neuss und Korschenbroich

Da der Rhein-Ruhr Express auch in Dormagen halten wird, werden die Bürgerinnen und Bürger in einigen Jahren ohne Halt ins Ruhrgebiet oder ins Rheinland durchfahren können. Über die Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3) wird zudem der Dormagener Bahnhof ausgebaut. „Der RRX-Außenast in Dormagen ist ein großer Gewinn für die Stadt. Mit der geplanten Modernisierung wird der Bahnsteig für den RRX-Betrieb verlängert und zudem das gesamte Bahngelände bspw. in puncto Barrierefreiheit, Wetterschutz und Beleuchtung verbessert“, freut sich die stellv. Vorsitzende Doris Wissemann. Da die RRX-Züge bereits vor dem Start der neuen Linie verfügbar sind, sollen die Züge laut VRR-Auskunft auch beim Regionalexpress 4 eingesetzt werden, der u.a. in Neuss und Korschenbroich hält. „Der Rhein-Kreis Neuss profitiert von modernen Zügen auf der Strecke“, ergänzt Wissemann.

S-Bahn von Grevenbroich nach Neuss und Düsseldorf scheitert an DB Netze

Ernüchterung auf Seiten der Fraktionsmitglieder kehrte hingegen beim Thema „RB38 zur S-Bahn“ ein. Einerseits sahen die VRR-VertreterInnen angesichts der Neuvergabe der Linie an die VIAS Rail GmbH keinen weiteren Handlungsbedarf und zudem sperre sich das für das Streckennetz verantwortliche Unternehmen DB Netze im Hinblick auf eine Elektifizierung der Strecke. Mit der Neuvergabe werde zudem eine 15-Minuten-Taktung in der Hauptverkehrszeit auf der Linie erreicht.
„Das kann nur ein Zwischenschritt sein“, kommentiert Horst Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion die Neuvergabe. „Die Stecke Bedburg bis Köln, die früher zur RB38 gehörte, wird in Zukunft elektrifiziert werden. Der dortige Verkehrsverbund hat das Streckenpotenzial erkannt und baut aus, während sich bei uns sowohl der Rhein-Kreis Neuss als auch der VRR dagegen sperren, eine Machbarkeitsstudie für den Abschnitt von Bedburg über Grevenbroich nach Düsseldorf in Auftrag zu geben.“

S28: Mit einem attraktiven Nahverkehr kommen die Fahrgäste

Bestes Beispiel für den Erfolg einer S-Bahn ist laut Fischer die S28, die künftig von Kaarst über Mettmann sogar bis nach Wuppertal fährt. „Hier trägt nicht DB-Netze die Verantwortung für die Strecke, sondern meist die Kommunen, durch die die Linie verkehrt. Es wurde geschafft, eine Bahn, die zwischenzeitlich unter Regie der Deutschen Bahn stillgelegt werden sollte, zu einem Rekordwachstum bei den Fahrgastzahlen zu verhelfen. Das zeigt: Wenn der Nahverkehr attraktiv gestaltet wird, kommen die Leute. Das müssen wir für die Strecke Grevenbroich nach Düsseldorf auch hinbekommen“, so Fischer abschließend.