Es ist der 3. Dezember 2014. In der ehemaligen Post in Meerbusch-Osterath herrscht ausgelassene Stimmung. Die Sektgläser werden verteilt. Landrat Petrauschke und Bürgermeisterin Mielke-Westlage stoßen mit zahlreichen Gästen aus Bürgerschaft und Politik an. Die Nachricht des Tages lautet: Der Konverter werde nicht in Osterath gebaut und käme auch nicht erneut auf die Favoritenliste.
Fünf Jahre später reicht nun die Firma Amprion beim Rhein-Kreis Neuss einen Antrag zum Konverterbau in Meerbusch-Osterath ein. CDU-Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hat wesentlich dazu beigetragen, dass es jetzt doch wieder Meerbusch werden soll – wie Rainer Thiel, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion klarstellt: „Wer ‚Nein‘ zur Kaarster Dreiecksfläche sagt, sagt ‚Ja‘ zu Meerbusch-Osterath. Unser Antrag, die Dreiecksfläche vom Kiesabbau zu befreien, wurde 2017 im Regionalrat Düsseldorf von den Fraktionen CDU, FDP, Grüne sowie Freie Bürger abgelehnt. Die Kreisverwaltung, deren Chef Landrat Petrauschke ist, schlug ursprünglich den Standort ‚Dreiecksfläche Kaarst‘ selbst vor. Unser Antrag hätte dazu die Voraussetzungen geschaffen. Nun kehrt Meerbusch zurück in den Fokus. Zurecht fühlen sich die Menschen dort ‚Hinters Licht geführt.'“
Nicole Niederdellmann-Siemes, Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Meerbusch, erklärt zu dieser Entwicklung: „Das kann man niemanden erklären, dass der favorisierte Standort ausscheidet, weil er weiterhin für den Kiesabbau benötigt wird. Dass ganze bisherige Verfahren wird mit der Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz ad absurdum getrieben. Die Bevölkerung wird nun gar nicht mehr einbezogen. Die Stadt hat alles getan, um im Interesse der Bürgerinnen und Bürger zu einer Lösung zu kommen, die die wenigsten Beeinträchtigungen hat. Das dies nicht möglich war, verdanken wir dem Landrat.“