Hebammengeführte Kreißsäle im Rhein-Kreis Neuss

SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sehen in der Einrichtung von hebammengeführten Kreißsälen eine Verbesserung für Gebärende und Hebammen

SPD-Kreistagsabgeordnete Manuela Lachmann

Die Kreistagsfraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern gemeinsam die Einrichtung von hebammengeführten Kreißsälen in den Kliniken im Rhein-Kreis Neuss, die über eine Geburtenstation verfügen.

„Bei einem hebammengeführten Kreißsaal handelt es sich um einen Kreißsaal in einer Klinik, in welchem Hebammen eigenverantwortlich gesunde Schwangere vor, während und nach der Geburt ohne ärztliche Geburtshelfer betreuen“, erläutert Sabine Kühl, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion.

Hebammengeführte Kreißsäle verbessern die Versorgung von Gebärenden

Ein solcher Kreißsaal führe in vielerlei Hinsicht zu einer besseren Versorgung für Gebärende und bringt einen deutlichen Vorteil in Bezug auf die Arbeitsbedingungen für Hebammen. „Er bietet die Sicherheit einer klinischen Entbindung in Kombination mit der Möglichkeit einer natürlichen Geburt. Diese verlaufen hier zudem häufiger ohne medizinische Intervention, so dass Frauen eine selbstbestimmte Geburt erleben können. Gerade als frischgebackener Vater habe ich die Erfahrung gemacht, wie wichtig dies ist“, führt der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Rhein-Kreis Neuss Simon Rock aus. „Eine Hebamme betreut maximal zwei und nicht, wie in einem normal geführten Kreißsaal vier Frauen. Im Fall der Fälle ist zudem sofort ein Arzt zur Stelle“, ergänzt die SPD-Kreistagsabgeordnete Manuela Lachmann.

Sabine Kühl, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion

Die Einrichtung eines habammengeführten Kreißsaals wird zudem vom Land NRW gefördert, wie Sabine Kühl erklärt: „Bis Ende 2022 stehen von Seiten des NRW-Gesundheitsministeriums eine Förderung von bis zu 25.000 Euro je Zuwendungsempfänger bereit.“ Zudem fördert das Land mit wechselnden Schwerpunkten nordrhein-westfälische Krankenhäuser, wie Lachmann, weiter ausführt: „Für 2021 wird gefördert, was der Stärkung der geburtshilflichen Versorgung dient. Dabei kann eine höhere Förderung erreicht werden, wenn das Vorhaben im Zusammenhang mit hebammengeleiteten Kreißsälen steht.“

„Hebammenkreißsaal“ erhöht Personalzufriedenheit und Bindung an den Arbeitgeber

Beide Fraktionen weisen zusätzlich darauf hin, dass sich laut einer Studie der Uniklinik Bonn die Arbeitsbedingungen der Hebammen durch einen „Hebammenkreißsaal“ deutlich verbessern kann, wie Sylke Markert-Kütemeyer, gesundheitspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN weiß: „Die Personalzufriedenheit und Bindung an den Arbeitgeber wird so erhöht. Zugleich erfreut sich ein solches Modell auch unter werdenden Eltern einer immer großen werdenden Beliebtheit.“

Der dazugehörige Antrag wird zur nächsten Sitzung des Kreis-Gesundheitsausschusses am 27. Mai 2021 eingebracht.