Die Rekultivierung in Hambach ist vorbildlich

SPD-Kreistagsfraktion besuchte die Rekultivierungsfläche am Tagebau Hambach

Braunkohlegewinnung und Rekultivierung gehören zusammen. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt eindrucksvoll das Gebiet rund um die Sophienhöhe im Tagebau Hambach. Diesen und die Rekultivierungsfläche haben Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Kreis Neuss am 6. August 2022 unter Leitung der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Doris Wissemann besucht.

In Empfang genommen wurden die Genossinnen und Genossen von Diplom-Geograph Gregor Eßer, Leiter der Forschungsstelle Rekultivierung in Bergheim. Während eines dreistündigen Besuches wurden den Fraktionsmitgliedern im Rahmen eines Vortrages nicht nur die Bestandteile einer Rekultivierung erläutert, sondern diese auch vor Ort gezeigt.

„Eine Rekultivierung ist eine komplexe Herausforderung“

„Eine Rekultivierung ist eine komplexe Herausforderung. Es werden nicht nur Hochertragsflächen für die Landwirtschaft, sowie Gewässer und Wälder zur Erholung und für den Natur- und Artenschutz hergerichtet, sondern zugleich die Grundlage für eine breite Biodiversität geschaffen. Es verwundert nicht, dass diese eindrucksvolle Arbeit internationale Aufmerksamkeit und Besuchergruppen von anderen Kontinenten anzieht“, so Doris Wissemann.

Laut RWE-Angaben wurden um die 200 Meter hohe Sophienhöhe seit 1978 über zehn Millionen Bäume gepflanzt und das Areal mit mehr als 120 Kilometern an Wegen als Erholungs-, Wander- und Freizeitareal erschlossen. Zudem sei die nachgewiesene Artenvielfalt sehr hoch, was mehrere Forschungsprojekte und Untersuchungen, beispielsweise zum Insekten-, Kröten- oder Vogelbestand zeigen würden. Ein großer Teil des Tagebau Hambachs wird zudem als Restsee bestehen bleiben.

Nicht nachvollziehbar, „warum es an einer der benachbarten Hochschulen noch keinen eigenen Lehrstuhl ‚Rekultivierung‘ gibt“

„Hambach zeigt eindrucksvoll, was durch die Rekultivierung möglich ist. Hier entstehen Landschaften mit einem hohen Mehrwert für die Bevölkerung, die Natur und die Umwelt. Unter Experten gilt diese Arbeit als vorbildlich, was zahlreiche Forschungsprojekte und -kooperationen belegen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht nachvollziehbar, warum es an einer der benachbarten Hochschulen noch keinen eigenen Lehrstuhl ‚Rekultivierung‘ gibt. Es ist wichtig, dass das erlangte Wissen in unserer Region erhalten bleibt und vertieft wird, weil es noch für Generationen wichtig ist und wir damit auch international eine Vorreiterrolle einnehmen“, erklärt Rainer Thiel, Vorsitzender des Ausschusses für Strukturwandel und Arbeit.

Eindrücke der Exkursion zur Rekultivierung am Tagebau Hambach