VertreterInnen der SPD-Kreistagsfraktion sprachen mit Dr. Ernst Grigat, Geschäftsführer der Metropolregion Rheinland e.V., über die Entwicklung der Region
Das Rheinland, in dessen Mitte der Rhein-Kreis Neuss liegt, strotzt vor Wirtschaftskraft und Innovation. Damit das auch in Zukunft so bleibt, wurde von 35 Städten, Kreisen und Verbänden, die Metropolregion Rheinland e.V. gegründet, um die Region gemeinsam weiterzuentwickeln.
„Dafür notwendig sind erhebliche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und die Erschließung und Vermarktung neuer Flächen und Gewerbegebiete“, erklärt Rainer Thiel, Vorsitzender der SPD Kreistagsfraktion im Rhein-Kreis Neuss. Gemeinsam mit Doris Wissemann, stllv. Fraktionsvorsitzende, Horst Fischer, stllv. Landrat und verkehrspolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion, und Harald Holler, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Rhein-Kreis Neuss, besuchte Thiel nun Dr. Ernst Grigat, Geschäftsführer der Metropolregion Rheinland, um die Wichtigkeit einiger Projekte und Forderungen im Rhein-Kreis Neuss und ihre übergeordnete Bedeutung für die gesamte Metropolregion zu unterstreichen.
„Wir brauchen einen Gesamtblick auf die verfügbaren Flächen in der Region, eine Bewertung ihrer Potenziale und Chancen und eine Aufstellung der zur Erschließung notwendigen Erfordernisse“, betonte Thiel im Gespräch mit Dr. Grigat und verwies dabei insbesondere auf die zwischen Grevenbroich-Neurath und Allrath liegende LEP-Fläche in der Größe von über 300 Hektar. „Wir brauchen darüber hinaus auch weitere Flächen und zusätzliche Fördergelder, um die Region attraktiv für weitere Gewerbe- und Industrieansiedlungen zu machen, damit neue Arbeitsplätze entstehen – gerade angesichts des Strukturwandels und des angekündigten Ausstieges aus der Kohleförderung.“
Thiel verweist dabei auch auf die Bedeutung der Arbeit der „Kohlekommission“ in Berlin. Das Rheinland als Wirtschaftsmotor des Westens ist auf zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung angewiesen. „Symbolpolitik und faule Kompromisse zu Lasten unserer Region dürfen dies nicht gefährden“, mahnt Thiel.
Zu guten Rahmenbedingungen für solche Ansiedlungen gehört auch eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, wie Harald Holler und Horst Fischer gemeinsam betonen: „Der Süden des Rhein-Kreises Neuss ist ein weißer Fleck im S-Bahnnetz des Rheinlands. Dabei hätte Grevenbroich genügend Potenzial, zu einem S-Bahn-Knotenpunkt zu werden, mit gut getakteten und schnellen Bahnverbindungen nach Düsseldorf, Köln und Mönchengladbach. Ein guter Nahverkehr nimmt auch viel Druck aus dem Straßen- und Autobahnennetz.“ Dafür brauche es auch eine einheitliche Tarifstruktur, wie Doris Wissemann ergänzt: „Die im Süden des Rhein Kreises Neuss verlaufende Grenze der Verkehrsverbünde Rhein-Ruhr und Rhein-Sieg und die damit verbundene Tarifstruktur machen den Nahverkehr für PendlerInnen teuer und unattraktiv. Die Verbundsgrenze muss aus dem Alltag der Menschen verschwinden und das Reisen zwischen den Verbünden einfacher und vor allem günstiger werden.“
Dr. Ernst Grigat nahm die Inhalte und Ausführungen der VertreterInnen der SPD-Kreistagsfraktion gerne für seine weitere Arbeit für die Region auf und unterstrich seine Absicht, „das Rheinland im politischen Berlin sichtbarer“ zu machen, denn der Blick in Richtung Westen gehe immer noch zu sehr ins Ruhrgebiet, doch liegt der Wirtschaftsmotor im Rheinland: „Mit 64 Hochschulen sind wir nicht nur Industrie-, sondern auch Wissenschaftsregion.“ Zudem sind nach Ausführungen von Dr. Grigat viele innovative Unternehmen mit unterschiedlichen Kompetenzen in der Region angesiedelt, die teilweise nicht sichtbar sind. Im Zuge einer „Digitalisierung des Rheinlandes“ kündigte er an, „eine ‚Suchmaschine‘ aufzubauen, damit zielgerichtet nach Kontakten und Kompetenzen in der Region gesucht werden kann.“
„Ein regelmäßiger Austausch mit den verschiedenen Akteuren und handelnden Institutionen auf allen Ebenen ist wichtig für die Entwicklung einer Region. Im Gespräch mit der Metropolregion Rheinland konnten wir viele Ideen und Projekte platzieren und zugleich einen Einblick in die aktuelle Arbeit des Vereins gewinnen, die wir stärker in den Rhein-Kreis Neuss kommunizieren werden“, zieht Fraktionsvorsitzender Rainer Thiel als Fazit des Besuchs bei Dr. Ernst Grigat.