Bundestagsabgeordneter Daniel Rinkert: Nach 113 Jahren schließt Nestlé in Neuss – Profitgier vor Verantwortung

Der Bundestagsabgeordnete Daniel Rinkert (SPD) hat sich am Mittwoch mit dem Betriebsratsvorsitzenden Andreas Zorn des Nestlé-Standorts in Neuss getroffen und sich über die aktuelle Situation der Beschäftigten informiert. Die geplante Werksschließung nach 113 Jahren ist nicht nur ein harter Schlag für die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern auch ein Symbol für die rücksichtslose Profitgier eines globalen Konzerns. Neben Neuss soll auch in Conow ein Nestlé-Standort geschlossen werden. Insgesamt stehen 145 Arbeitsplätze in Neuss auf dem Spiel.

Dazu erklärt Daniel Rinkert: „Nestlé behauptet, ‚Unterwegs nach besser‘ zu sein – doch die Realität sieht anders aus. Statt sozialer Verantwortung und nachhaltigen Investitionen erleben wir einen Konzern, der Rendite über das Wohl der Menschen und der Umwelt stellt. Die Schließung des Standorts zeigt, dass Nestlés Versprechen nur leere Worthülsen sind“, kritisiert Rinkert scharf.

Während andere Unternehmen der Lebensmittelbranche gezielt in den Standort Deutschland und in den Rhein-Kreis Neuss investieren, hat Nestlé in den vergangenen Jahren die notwendigen Investitionen verschlafen. „Statt in Innovation und Zukunftssicherung zu investieren, zieht sich Nestlé aus der Verantwortung zurück. Die Leidtragenden sind die Beschäftigten, die jetzt um ihre Existenz bangen müssen“, so Rinkert weiter.

Die Ängste der Beschäftigten seien groß, berichtete der Betriebsrat. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit Jahrzehnten im Unternehmen tätig und stehen nun vor einer ungewissen Zukunft. „Nestlé darf sich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen. Ich erwarte von der Konzernführung, dass sie für einen sozialverträglichen Übergang sorgt und sich mit Betriebsrat und Gewerkschaft an einen Tisch setzt, um tragfähige Lösungen für die betroffenen Beschäftigten zu finden“, fordert Rinkert.

Die Werksschließung zeigt erneut die Schattenseiten eines rein profitorientierten Wirtschaftens ohne Rücksicht auf Menschen und Standorte. „Ich werde mich weiterhin mit aller Kraft für die Beschäftigten einsetzen und Nestlé für diese Entscheidung in die Verantwortung nehmen“, betont Rinkert abschließend.